Vorwort:
Die Menschen wollen
Erneuerbare Energien - die Deutsche Regierung bremst diese aus.
Bis zur Sommerpause will die
Bundesregierung die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
(EEG) durchpeitschen, in dessen Entwurf der Zubau drastisch gebremst wird und
damit die unterzeichneten Klimaziele verfehlt werden.
Am 25. Mai 2016 protestierten
unter dem Motto Es ist 5 vor 12 ! weit über 30.000 betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
mehr als 210 Unternehmen für die Energiewende.
Am 31. Mai einigten sich Bund
und Ländern auf die Abschaffung
der Kernbestandteile des EEGs und auf die Einführung
von Ausschreibungen in festen Kontingenten, die den Ausbau der Erneuerbare
Energien beschränken und einer Planwirtschaft entsprechen. Am 8. Juni soll dieses vom Kabinett beschlossen werden.
Am 2. Juni zeigten in Berlin
rund 8.000 Demonstranten aus der EE-Branche
Flagge und forderten eine verlässliche Energiepolitik in Bund und Ländern.
Am 8. Juni wurde das geänderte
EEG vom Kabinett beschlossen .
Am 23.6. findet die erste
Lesung des Entwurfs im Bundestag statt, sodass der Bundestag schon
am 8. Juli abschließend beraten und abstimmen kann.
Sie können sich engagieren indem Sie noch schnell
a) diese Petition
unterschreiben!
b) diese Petition
auf Facebook posten oder twitterern
c) diese Petition
als Mail an Ihre Freunde und Bekannte weiterleiten
d) bitte auch ihre
persönlichen Bedenken und Vorschläge direkt an Ihre Bundestagsabgeordneten
schreiben oder,
e) wenn Sie mehr Mühe investieren möchten, an alle Bundestagsabgeordneten
schreiben, da es uns alle betrifft.
Die Namen Ihrer Bundestagsabgeordneten erhalten Sie
durch Eingabe Ihrer Postleitzahl bei Abgeordnetenwatch
Die Mailadressen aller Bundestagsabgeordneten
erhalten Sie hier.
Die hier gesammelten
Unterschriften werden der Bundeskanzlerin, den entsprechenden Bundesministern
und den Bundestagsabgeordneten überreicht.
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Deutschland
unterschreibt internationales Klimaschutzabkommen
– Vizekanzler würgt Energiewende in eigenen Land ab!
Sehr geehrte Bundeskanzlerin
Frau Dr. Angela Merkel,
sehr geehrter Vizekanzler und
Bundesminister für Wirtschaft und Energie Herr Sigmar Gabriel,
sehr geehrte Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Frau Dr.
Barbara Hendricks,
sehr geehrte
Bundestagsabgeordnete!
Der Referentenentwurf vom
15.04.2016 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes 2016
(EEG-2016) vom Bundesministerium für Wirtschaft und
Energie ist unvereinbar mit dem von 195 Staaten in Paris beschlossenen
Klimaschutzabkommen, welches am 22.04.2016 gemeinsam mit 175 Staaten von der
Bundesministerin Frau Dr. Hendricks in New York für Deutschland unterzeichnet wurde.
Wenn das EEG2016 in der
vorgelegten Form beschlossen wird, kann Deutschland seine
Kohlendioxid-Reduktionsziele nicht erreichen und setzt dadurch seine
internationale Glaubwürdigkeit aufs Spiel. Zudem gehen zig-tausend Arbeitsplätze
samt exquisitem, technischem Know-how und Exportvolumen verloren.
Dieses EEG2016 tritt das
Engagement von Millionen Bürgern
für die Energiewende mit Füßen und gibt Großinvestoren Vorrang, womit die
Investitionswilligkeit großer Bevölkerungsgruppen ausgehebelt wird und für weitere Politikverdrossenheit sorgt.
Die vorgelegte EEG-Novelle 2016
muss vom Parlament abgelehnt und durch Regelungen ersetzt werden, mit denen die
vereinbarten Klimaschutzziele mit Sicherheit, möglichst aber noch vorzeitig,
erreicht werden. Hier
trägt jeder Bundestagsabgeordnete gegenüber seinen Wählern und den zukünftigen Generationen Verantwortung,
und nicht gegenüber den
großen Energiekonzernen, die durch ihre Fehlinvestitionen jetzt in finanzielle
Schwierigkeiten gekommen sind.
Das heißt
Das geht NICHT mit der
Wir alle wollen lebenswertes
Klima und saubere Luft. Wenn Deutschland als Industrienation weiter überzeugender Vorreiter bei der
Umstellung auf eine Erneuerbare Energieversorgung ist, wird es auf viele
Nationen Vertrauen ausstrahlen, um diese werden wie am Beispiel des EEG -2000 zügiger die Umstellung auf
Erneuerbare Energien realisieren sowie den Wirtschaftsstandort stärken.
Was nützen jetzt falsche Weichenstellungen wie beim Entwurf des
EEG2016, wenn man sich später, wie jetzt beispielhaft die Bundesumweltministerin am 29.04.2016 [3] (von 5:55
bis 6:44) sich bei den kompetenten, weit vorausschauenden,
verantwortungsvollen Kritikern einer Technologie, die irreversible Schäden herbeigeführt
hat, offiziell im Bundestag entschuldigt - aber damit nicht 40 Jahre
Atomkraft-Fehlentwicklung rückgängig
machen kann.
Gemeinsam mit vielen
Mitmenschen haben wir große Sorgen, dass jetzt falsche Weichenstellungen die
Klimaveränderungen beschleunigen und damit die Lebensbedingungen für einen Großteil der Menschheit verschlechtert, wodurch sich
globale Konflikte ausweiten.
Wir erwarten von ihnen,
das Sie dem vorliegenden Entwurf des EEG-2016 nicht zustimmen, sondern wie das
Parlament im Jahr 2000, das EEG mit Mut zukunftsfähig neu gestalten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gotthard Schulte-Tigges,
Berlin
BEGRÜNDUNG:
Die bisherige
Erfolgsgeschichte
Durch das Stromeinspeisegesetz
von 1990 begann der Bau von privat finanzierten Windkraftanlagen. Durch das
nicht von den Fachministerien, sondern
vom Parlament eingebrachte Erneuerbare-Energien-Gesetz
(EEG) begann ab 2000 zur Windkraft auch der intensive Ausbau
von Solarstrom- und Biogasanlagen.
Das Deutsche EEG, welches
seitdem in seiner Form in 100 Ländern der Welt als Vorbild zu
entsprechenden Gesetzen diente [4], hat durch Großserienherstellung der
Wind-, Solarstrom- und Biogasanlagen die Anlagen- und damit die Stromkosten
soweit sinken lassen, dass diese heute bei fairer Kostenrechnung schon
niedriger als bei Kohle- oder Atomstrom sind und zudem zur Unabhängigkeit von
Energierohstoffimporten beitragen. Ohne dieses EEG und seine Verbreitung mit der
dadurch erfolgten Preissenkung der sauberen Energieerzeugung in ihrer
16-jährigen Wirkung hätten wohl nicht 195 Staaten im Dezember 2015 in Paris den
Mut gehabt, ein internationales Klimaschutzabkommen, das stark in die bisherige
Stromerzeugung eingreift, als völkerrechtlich bindenden Vertrag zu beschließen.
Deutschlands Außen- und
Innenpolitik klaffen weit auseinander
Sowohl die gesamten deutschen
CO2-Emissionen (908 Mt) als auch die der
Stromerzeugung (340 Mt) sind seit 6 Jahren
unverändert hoch und liegen um 21% über
dem von der Bundesrepublik festgesetzten Ziel von für
2020 (749 Mt)
Deutschland kann mit dem jetzt
am 22.04.2016 in New York offiziell unterzeichneten Klimaschutzabkommen seine
damit eingegangene Verpflichtung bei der Reduktion der Kohlendioxidemissionen
keinesfalls erreichen, wenn zusätzliche vielfältige Hürden im geplanten EEG2016 den Ausbau der Nutzung
Erneuerbarer Energien ausbremsen.
Weil mittlerweile in
Deutschland die Strommenge auf 1/3 des gesamten Stromes aus
erneuerbaren Energien [5] gestiegen, ist steigen die finanziellen Verluste
in der fossilen und atomaren Stromerzeugung. Hierdurch beginnt der Todeskampf
der mit starker Lobby in Regierung und Ministerien vertretenen konventionellen
Energieerzeugung E.ON, RWE, VATTENVALL, EnBW. Sie setzen alles daran, ihre
klimaschädigende zentrale Stromproduktion so lange wie möglich aufrecht zu
erhalten und bekämpfen weiteres Wachsen der dezentralen erneuerbaren
Energieerzeugung. Die im Koalitionsvertrag S.51 [1] vorgesehenen „Ausbauziele
der Erneuerbaren Energien unter Berücksichtigung einer breiten Bürgerbeteiligung“
sind durch die geplanten aufwändigen Ausschreibungsverfahren nicht
realisierbar, da diese in Zukunft nur von Großunternehmen durch Risikoverteilung
gestemmt werden können. Damit fehlt in Zukunft auch das Kapital das bisher Bürger und Landwirte eingebracht haben, die weit über 50% der bisherigen EE-Anlagen zu finanzierten [6].
Die Herausforderung
Allein um den deutschen
Ausstieg aus der Atomkraft in den 6 Jahren bis 2022 ohne weiteres CO2 zu
stemmen, ist in dieser Zeit eine gleichgroße Zunahme von 14 % der
Stromerzeugung durch Wind- und Solarstromanlagen erforderlich, wie diese in den
letzten 6 Jahren stattgefunden hat (von 2009-2015 Zubau in GW / Zunahme Stromerzeugung in %): PV:29
GW / 5,3%, Wind:15 GW / 8,2%, Biomasse: 3 GW / 3,1%, [7] ). Zudem muss, um
den auch von Deutschland unterzeichneten Klimaschutz zu erreichen,
klimaschädigender Kohlestrom in steigender Tendenz durch Strom aus erneuerbaren
Energien ersetzt werden und für die startende
Elektromobilität wird weiterer sauberer Strom benötigt.
Dies ist mit einem
Ausbaukorridor bei PV von 2,5 GW/a nicht zu erreichen, zudem dieser in 2015 mit
installierten 1,42 GW um 42% unterschritten wurde. Auch blockiert der Deckel
von 52 GW grundsätzlich den PV-Ausbau, da wir heute schon bei knapp 40 GW
liegen und innerhalb von 2 Jahren an den Deckel stößt, wenn wieder die Zubaugeschwindigkeiten
der Jahre 2010-2013 zugelassen werden.
Das heißt bei 32% EE im
jetzigen Stromanteil und 14% Atomstromersatz [8] in den 6 Jahren bis
2022 liegen die EE-Energien bei der Stromerzeugung
bei knapp 50%. Ein weitere zügiger
Ansteigen der EE ist aus Gründen der CO2-Reduktion dringend erforderlich. Dies hat zur
Konsequenz, dass die Strominfrastruktur inklusive Speicherung auf die
Erneuerbaren Energien ausgerichtet werden muss und die auslaufenden
konventionellen Energien sich daran anpassen müssen und nicht umgekehrt (das sich die EE an die
aussterbenden konventionellen Energien anpassen müssen).
Hier kann schon jeder Laie
errechnen, das die angestrebten Klimaziele nicht durch Bremsen des Ausbaus zu
erreichen sind, sondern nur durch dessen Beschleunigung.
Deutschland hat hier die Lawine
der Massenproduktion und -installation sowie die Kostensenkung von Solar- und
Windkraft ausgelöst. Wenn dem Negativ-Beispiel der vorliegenden EEG-Bremsnovelle
auch wieder 100 Länder folgen würden,
wäre das weltweite Klimaabkommen hinfällig, und die weltweiten Gefahren durch
Klimaveränderungen werden eintreten, denn Klimaveränderungen und das
Abschmelzen des Packeises sowie der Gletscher [9] ist jetzt schon
festzustellen.
Durch Ausbremsen wandert
immenses wirtschaftliches Know-how ins Ausland ab und gefährdet die Rolle
Deutschlands als Leitmarkt für Erneuerbare Energien.
Deutschland als stärkste
Wirtschaftsnation in der EU hat das Potential, die Energiewende hin zu
Erneuerbaren Energien zügig
fortzusetzen und das technische, planerische, finanzielle und infrastrukturelle
Know-how hierzu im Land zu behalten und auszubauen, wenn die politischen
Weichen richtig gestellt werden und nicht nur auf die finanziellen Schmerzen
der großen vier Energieversorger geachtet wird, die jahrzehntelang Erneuerbare
Energien klein geredet haben und in ihrer Kurzsichtigkeit gleichzeitig selbst
erhebliche Fehlinvestitionen getätigt haben, unter denen sie heute leiden.
Mit der als „atmenden
Deckel“ bezeichneten Zubaubegrenzung für
Solarstromanlagen wurde innerhalb von 4 Jahren der Zubau um 81% von 7,6 GW in
2012 auf 1,46 GW in 2015 abgewürgt und hiermit wurden bis 2014 über 70.000 Arbeitsplätze vernichtet (110.900 zu 38.330 in 2014) [10a, 10b].
Die Bevölkerung ist
viel weiter als ihre gewählten Vertreter
Die Bevölkerung ist der Politik
weit voraus, denn 86% bis 93% der Befragten für
den schnelleren oder gleich schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien [11a, 11b]
Die vier führenden Ökostromanbieter, die zusammen über 1 Mio. Haushalte und Gewebekunden mit sauberen Strom
versorgen, fordern in einem "Offen Brief" [13] an alle
Ministerpräsidenten und Mitglieder des Deutschen Bundestages ein grundlegende
Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Sie fordern
verlässliche, ambitionierte Mindestausbaumengen um die Klimaschutzziele zu
erreichen, neue Vermarktungsformen für selbst
produzierten Strom sowie die Behinderung von Speichertechnologien zu beenden.
In einem parteiübergreifenden Appell [14] wird gefordert, jetzt die
Weichen auf eine schnelle Umstellung unserer Energieversorgung auf 100%
Erneuerbare Energien zu stellen, um die Negativspirale aus Risiken, Krisen und
Konflikten des schon heute spürbar fortschreitenden Klimawandels zu durchbrechen.
Chef
des Netzbetreibers 50Hertz sagt: [17] „80 Prozent Erneuerbare sind kein
Problem“
Ein juristisch detailliertes Konzept für die notwendige
EEG-Überarbeitung [15] liegt von einem Mitglied des Bundestages vor.
Quellenangaben
2
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Braunkohle-geht-schrittweise-vom-Netz-article16206976.html
3
http://www.bundestag.de/mediathek/?isLinkCallPlenar=1&action=search&contentArea=details&ids=6794374&instance=m187&categorie=Plenarsitzung&destination=search&mask=search
Die Entschuldigung: von Min 5:55 bis 6:44
5
https://de.wikipedia.org/wiki/Bedarf_an_elektrischer_Energie
7
https://www.energy-charts.de/power_inst_de.htm
8
http://www.ag-energiebilanzen.de/
10b https://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/pdf/2016_3_BSW_Solar_Faktenblatt_Photovoltaik.pdf
11a http://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/20160414_umfrage_emnid_eeg.pdf
11b https://www.unendlich-viel-energie.de/mediathek/grafiken/umfrage-akzeptanz-erneuerbare-energien-2015
12 https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2016/05/2016-05-10-umweltgutachten-2016.html
13 https://www.naturstrom.de/nc/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/
14
https://www.worldfuturecouncil.org/de/jetzt-die-weichen-fuer-100-erneuerbare-energien-stellen/
16
https://www.wind-energie.de/eeg-kampagne